Mecklenburg-Vorpommern in Wort und Bild
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05.10.2025
Fotos: Roland Hartig
Am 12.10.1989 musste die 2. Fürbittandacht in Rostock auf Grund des großen Zulaufs von etwa 3.000 Bürgern von der Petri- in die Marienkirche verlegt werden. Vor der Kirche formierte sich eine Mahnwache.
Max Braatz, bekannt als „Mann mit Hut“ und Turmglöckner der Petrikirche, versorgte während der Demo-Donnerstage die Rostocker und die Zugereisten aus Bad Doberan, Güstrow und Ribnitz-Damgarten mit heißem Tee.
Das Spruchband „Zutrauen zur Zukunft - Neues Forum“ und der Schmetterling „Gewaltfrei für Demokratie“ sind die Erkennungszeichen der Donnerstagsdemonstrationen im Herbst 1989 in Rostock.
Nach dem Mauerfall 1989 setzte neben der privaten auch eine politische Reisefreudigkeit ein. Dazu zählt auch der Besuch des SPD-Ehrenvorsitzenden Willy Brandt am 6. Dezember 1989 in der Rostocker Marienkirche.
Menschenkette in Deutschland am 3. Dezember 1989 unter dem Motto „Ein Licht für unser Land“. Sie verlief von der Ostseeküste bis zum Zittauer Gebirge.
Zu den Ost-Blättern gesellten sich zahlreiche Westzeitungen, wie Lübecker Nachrichten, Hamburger Abendblatt, BILD, MOPO und SüddeutscheZeitung.
Das Spruchband „Rostock - gewaltfrei für demokratische Zukunft“ manifestiert das Ziel der Herbstbewegung 89.
Demokratie statt Diktatur - Tausende Rostocker fordern Freie Wahlen in der DDR.
„Deutschland einig Vaterland“. Diese protestierenden Bürger sind für die Deutsche Einheit, ohne Vorbehalte.
Studentischer Bürgerprotest „Unbeherrscht von Hass, Zorn und Rache“ in der Langen Straße.
Basis der Proteste: NEUES FORUM - gewaltfrei-dialogbereit.
Die Rostocker bleiben auch am 22. März 1990 wachsam. Sie demonstrieren für eine personelle Erneuerung im Rat der Stadt sowie in den Schulen.
Immer wieder waren Rufe wie „Keine Fotos!“ oder „Keine Stasi!“ zu hören. Viele Demonstrierende vermuteten hinter der Kamera einen Spitzel, nicht einen privaten Fotografen, der das historische Geschehen dokumentieren wollte.
„Mit einem Pass kauft Ihr uns nicht“ – Faktisch traut hier keiner mehr den SED-Oberen, die mit dem Wink der Reisefreiheit die DDR retten wollen.
Das Anstehen zählte zum normalen Alltag in der DDR, wie hier bei einem Rostocker Bäcker in der Friedrichstraße.
DDR-Schlussverkauf: Alles muss raus, auch die letzte Ost-Mark. Menschenschlange vor der Rostocker Kaufhalle MITTE, kurz vor der Währungsumstellung.
Die Folgen des wirtschaftlichen Niedergangs der DDR und die Auswirkungen der sozialistischen Planwirtschaft beim Wohnungsbau und der Verfall der Altbausubstanz sind auch in Ribnitz-Damgarten zu sehen.
Der Ostdeutschen liebstes Mobil, der Trabi, landete in der Wende-Zeit nicht selten auf einem Autofriedhof. Es musste ja unbedingt ein „Westauto“ sein, egal in welchem Zustand.
Ein Metzger in Rostock-Warnemünde setzt am Tag der letzten Volkskammerwahl am 18. März 1990 ein deutliches Zeichen, wohin das Votum ausschlagen soll. Letztendlich erfüllte sich seine Hoffnung.
18. März 1990, die erste freie DDR-Volkskammerwahl. Die Aufnahme entstand in Rostock-Dierkow. Einige Bürger blieben bis zur Auszählung der Stimmzettel.
Es ist die Zeit - Die Wende 1989/90 in Rostock. Das Gedicht ES IST DIE ZEIT wurde von Wolfgang Grahl und Hannes Pistor vertont.
Meine Fotos aus der Wendezeit 1989/90 waren erstmals in der Rostocker Küstencruiser Galerie 2021/2022 zu sehen.
Dorit Linke, Zeitzeugin und Autorin. Ihr Roman „Jenseits der blauen Grenze“ wurde 2024 von Sarah Neumann verfilmt, kam 2024 in die Kinos und lief 2025 erstmals auf Arte.
















































